Wrenk (Vrenk), Franz; Vrenk (1766–1830), Kupferstecher

Wrenk (Vrenk) Franz, Kupferstecher. Geb. Strochein, Krain (Strahinj, SLO), 5. 9. 1766; gest. Wien, 1. 2. 1830; röm.-kath. Sohn von Andrej W. und Helena W.; ab 1799 verheiratet mit Magdalena W. – W. lernte zuerst bei Johann Michael Kauperz und dessen Sohn →Johann Veit Kauperz in Graz. Anschließend setzte er seine Ausbildung u. a. bei Jakob Schmutzer fort. Ab 1791 trat er als selbstständiger Künstler auf und stud. 1794–1801 an der Wr. ABK bei Johann Alexander Gottfried Jacobé (Hofpreis 1794). Ab 1795 wirkte W. v. a. an der Wr. Ing.akad., zuletzt als Lehrer der freien Handzeichnung. Seine künstler. Leistung besteht hauptsächl. in seiner umfangreichen Tätigkeit als Reproduktionsstecher (v. a. in Schabmanier, für die er berühmt war) nach Werken herausragender frühneuzeitl. Meister von Annibale Carracci bis Angelika Kauffmann. Daneben sind Bildnisse bedeutender, auch hochgestellter zeitgenöss. Persönlichkeiten, darunter K. →Franz II. (I.), Ludwig Prinz v. u. z. Liechtenstein oder der Architekt Friedrich Weinbrenner, nachweisbar. Nicht wenige Werke W.s erschienen im Wr. Verlag Artaria, aber auch in dem nur für kurze Zeit (ab 1801) aktiven Konkurrenzunternehmen Wr. Kunst- und Ind.-Comptoir. Zusammen mit zwei weiteren Schülern Jacobés, Johann Peter Pichler und →Vincenz Georg Kininger, war W. in der österr. Farbschabkunst seiner Zeit führend und sorgte mit seinen graph. Bll. für eine äußerst qualitätsvolle Popularisierung der „alten“ Kunst im frühen 19. Jh. Stärker als in seinen Porträts vermag W. in den Bll. zu Themen aus der Mythol. und dem Christentum die Dramatik der jeweiligen Szenerie in kontrastreicher Weise einzufangen.

W.: s. Wurzbach.
L.: ADB; SBL; Thieme–Becker; Wurzbach (m. W.); ABK, Pfarre St. Karl Borromaeus, Pfarre Wieden, alle Wien.
(W. Telesko)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 356
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