Wrzal, Friedrich Julius (1853–1938), Naturwissenschaftler und Lehrer

Wrzal Friedrich Julius, Naturwissenschaftler und Lehrer. Geb. Ostrau, Mähren (Ostrava, CZ), 20. 5. 1853; gest. Opava, Tschecho-Slowakei (CZ), 25. 10. 1938; röm.-kath. Sohn des Volksschullehrers Johann W. und der Viktoria W., geb. Wistrella, Vater des Obermagistratsrats Friedrich Josef W. (geb. Weidenau, Mähren / Vidnava, CZ, 12. 8. 1883); ab 1882 verheiratet mit Antonia W., geb. Záček. – Nach dem Besuch des Gymn. in Troppau (Matura 1871) stud. W. an der Univ. Wien Naturwiss. und legte 1875 die Lehramtsprüfung für Mathematik und Physik an Obergymn. und zusätzl. die Ergänzungsprüfung für phil. Propädeutik und Gesang ab. Danach bis 1879 am Gymn. in Mähr. Weißkirchen und i. d. F. bis 1881 am 2. Dt. Staats-Obergymn. in Brünn als suppl. Lehrer tätig, wurde er 1882 am Staats-Obergymn. in Weidenau als Prof. def. gestellt; 1881 Dr. phil. an der Univ. Graz. Seine Diss. zur „Wärmecapacität der Wasserdämpfe bei constanter Sättigung“ erschien auch gedruckt (in: Programm des k. k. Staats-Obergymn. in Weidenau … 1883/84, 1884). 1891 wechselte W. als Prof. an die Realschule in Wien-Währing und wurde 1899 zum Dir. des Staatsgymn. in Bielitz ernannt. 1904 zum Dir. der Staatsrealschule in Troppau und Ende 1907 zum Landesschulinsp. in Schlesien berufen, trat W. im Februar 1916 mit dem Titel und Charakter eines HR i. d. R. W. beschäftigte sich hauptsächl. mit Meteorol. Dazu verf. er 1886 die Schrift „Klimatische Verhältnisse von Barzdorf und seiner Umgebung“ (in: Programm des k. k. Staats-Obergymn. in Weidenau … 1885/86, 1886) und später unter dem Titel „Die meteorologischen Verhältnisse von Weidenau“ eine Folge von Programmaufsätzen (ebd., 1886/87, 1887–90/91, 1891). In der „Zeitschrift für das Realschulwesen“ veröff. er Buchbesprechungen und Arbeiten phil. oder musikal.-ästhet. Inhalts, wie „Zum Propädeutik-Unterrichte an Mittelschulen“ (1885) und „Zur Construction des arithmetischen, geometrischen und harmonischen Mittels“ (ebd.). 1884 gründete W. eine meteorolog. Beobachtungsstation in Weidenau, 1901 wurde er zum Korrespondenten der Centralanstalt für Meteorol. und Erdmagnetismus in Wien ernannt. 1912 erhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Kl.

Weitere W.: Zum Gesangsunterrichte an österr. Mittelschulen, in: Programm des k. k. Staats-Obergymn. in Weidenau … 1888/89, 1889.
L.: NFP, 27. 9. 1899; Eisenberg 2; Wurzbach; Z. für die österr. Gymn. 27, 1876, S. 717; UA, Wien; UA, Graz, Stmk.; Pfarre Opava, Pfarre Ostrava, beide CZ.
(M. Svojtka)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 357f.
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