Wule Franz, Botaniker und Mediziner. Geb. Hall (Hall in Tirol, Tirol), 21. 10. 1868; gest. Linz (OÖ), 8. 4. 1936; röm.-kath. Sohn des Gastwirts und Hausbesitzers Ignaz W. (geb. Neuhaus, Böhmen / Jindřichův Hradec, CZ, 6. 7. 1823; gest. Hall, 2. 8. 1884) und der Maria W., geb. Bachmann (geb. Straubing, Bayern/D, ca. 1828; gest. Hall, 15. 1. 1892); verheiratet mit Filomena W., geb. Forster. – Nach dem Besuch des Franziskanergymn. in Hall stud. W. ab 1887 Med. an der Univ. Innsbruck; 1895 Dr. med. Nach einjährigem Dienst im Garnisonsspital Nr. 10 in Innsbruck wirkte er zunächst als prakt. Arzt in Hall. Ab 1904 als Arzt in der Oö. Landes-Heil- und Pflegeanstalt für psych. Kranke in Linz-Niedernhart tätig, avancierte W. dort später zum Leiter der Männerabt. und trat 1925 als Primarius aus gesundheitl. Gründen vorzeitig i. d. R. Seit Schulzeiten, gefördert durch seinen Lehrer P. →Julius Gremblich, interessierte sich W. für Botanik und erwarb sich auf zahlreichen privaten Exkursionen ein umfassendes Wissen auf diesem Gebiet. Neben Themenbereichen wie Ernährungsphysiol., Ökol., Pflanzenzüchtung und Phytochemie widmete er sich später auch zunehmend prakt. Fragen der Agrikultur und kultivierte auf dem landwirtschaftl. Gut der Landes-Heil- und Pflegeanstalt, dem Kerngut, verschiedene Obstbäume, Gemüsesorten sowie Zierpflanzen. Für ihre Erzeugnisse gewann die Landes-Heil- und Pflegeanstalt auf diversen landwirtschaftl. Ausst. Medaillen. Im Oktober 1929 übernahm W. die wiss. Leitung der botan. Arbeitsgemeinschaft und des botan. Gartens in Linz. Sein nach physiolog. und ontogenet. Gesichtspunkten angelegtes Herbarium sowie eine Samensmlg. gingen letztwillig 1936 an das Oö. Landesmus. Neben der Botanik interessierte sich W. auch für Volkskde. und Brauchtumspflege und galt als Spezialist für Tiroler Heimatkde. (z. B. Krippenbau).