Wunderlich Adalbert (Philipp), Gutsbesitzer und Politiker. Geb. Budweis, Böhmen (České Budějovice, CZ), 19. 4. 1842; gest. ebd., 13. 4. 1901; röm.-kath. Sohn von Adalbert Wunderlich (gest. Budweis, 14. 6. 1858), Stadtratsmitglied und Ende der 1850er-Jahre Bürgermeister von Budweis, und Katharina Wunderlich, geb. Kroupa, Vater des Erfinders und Direktors des Karlsbader Gaswerks Hermann Wunderlich (geb. Budweis, 15. 1. 1876; gest. Köln, D, 20. 4. 1957), Großvater von Hermann Wunderlich (geb. Budweis, 7. 11. 1899; gest. Köln, 29. 10. 1981), Professor für Städtebau und Siedlungswesen an der deutschen Technischen Hochschule Prag; ab 1872 mit der Teplitzer Bürgerstochter Flora Wunderlich, geb. Hein, verheiratet. – Im Geburtsort und später in Wien besuchte W. die Realschule und war danach drei Jahre als Wirtschaftsverwalter in Jistebnitz tätig. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er dessen landwirtschaftlichen Betrieb in Budweis. Er engagierte sich in der Kommunalpolitik als Mitglied des Budweiser Stadtrats, ab 1895 als stellvertretender Bürgermeister. W. gehörte zu den Gründern des Deutschen Turnvereins und war Kreisvorsitzender des Land- und Forstwirtschaftsvereins, Kuratoriumsmitglied der deutschen Landwirtschaftsschule usw. Bei den Wahlen 1895 wurde er für die Deutsche Fortschrittspartei in den Böhmischen Landtag (Stadtkurie Budweis) gewählt. Sein Mandat verlor er 1899, als durch Beschluss des Landtags seine Wahl annulliert wurde. W. beteiligte sich auch am Bau des Deutschen Hauses in Budweis.