Wurzian Josef (Joseph) Ritter von, Mediziner. Geb. Windisch-Feistritz, Krain (Slovenska Bistrica, SLO), 9. 3. 1805; gest. Wien, 27. 5. 1858; röm.-kath. Sohn des Mediziners Lorenz Wurzian (1767–1846) und von Elisabeth Wurzian, geb. Eberle (1771–1831), Vater u. a. des Off. Alfred Ritter v. W. (geb. Wessly, Mähren / Veselí nad Moravou, CZ, 1. 2. 1838; gest. Nachod, Böhmen / Náchod, CZ, 9. 7. 1866, gefallen), des Notars Hermann Ritter v. W. (geb. Udine, Lombardo-Venetien/I, 1. 7. 1839; gest. 1912) sowie des Bergrats und Dir. der Ostrau-Karwiner Montanges. Eugen Ritter v. W. (geb. Bergamo, Lombardo-Venetien/I, 17. 2. 1845), Urgroßvater des als Begründer der dt. Kampfschwimmer im 2. Weltkrieg bekannten Alfred (v.) W. (1916–1985); ab 1837 verheiratet mit Emilie Edle v. W., geb. Masal (geb. Brünn, Mähren / Brno, CZ, 24. 11. 1813; gest. Wien, 4. 8. 1898). – Nach dem Besuch des Gymn. in Marburg absolv. W. die phil. Jgg. in Graz und trat 1826 als med. Gehilfe im IR Nr. 30 in die Armee ein, wo er zunächst als Praktikant und dann als feldärztl. Gehilfe diente. 1828 begann er den höheren Lehrkurs am Josephinum in Wien. 1833 Dr. med. und Dr. chir., weitere Graduierungen zum Mag. ophthalm. und Mag. obstet., die sich in den Konduitlisten finden, konnten nicht nachgewiesen werden. W. diente ab 1833 als Oberarzt im III. Sappeur-Korps, ehe er 1836 zum Rgt.arzt beim Kürassierrgt. Nr. 5 avancierte. 1838 wurde er zum IR Nr. 43 nach Udine versetzt, mit dem er 1840 nach Bergamo und 1845 nach Mailand kam. Neben seiner militärmed. Tätigkeit interessierte sich W. für Homöopathie und vertiefte seine diesbezügl. Kenntnisse in Mailand, wo er auch praktizierte. 1845 kam er zu →Johann Gf. Radetzky v. Radetz, dessen Leibarzt er wurde. 1848 zum Stabsarzt und 1849 zum w. Stabsarzt befördert, leitete W. das Militärsan.wesen während des 1. Italien. Unabhängigkeitskriegs und nahm selbst an der Schlacht bei Novara 1849 teil; 1851 Oberstabsarzt 2. Kl., wurde er 1855 Oberstabsarzt 1. Kl. beim II. Armeekmdo. in Italien und 1857 Radetzky v. Radetz zugeteilt. Nach dessen Tod geleitete W. den Leichnam nach Wien. Seinen Wunsch, sich in der Stmk. ins Privatleben zurückzuziehen, konnte er sich nicht mehr erfüllen. 1849 erhielt W. den Orden der Eisernen Krone III. Kl. sowie den Konstantin. St. Georgs-Orden I. Kl., 1851 den k. russ. St. Annen-Orden III. Kl. und 1855 den großherzogl.-toskan. Militär-Verdienst-Orden II. Kl. Die Univ. Prag ernannte ihn zu ihrem Ehrenmitgl. 1850 wurde er in den Ritterstand erhoben. Tle. seines Nachlasses befinden sich im Heeresgeschichtl. Mus. in Wien.