Zach, Anton Frh. von (1747–1826), Offizier und Fachschriftsteller

Zach Anton Frh. von, Offizier und Fachschriftsteller. Geb. Pest (Budapest, H), 14. 6. 1747; gest. Graz (Stmk.), 22. 11. 1826; röm.-kath. Sohn des Militärmediziners und Leiters des Invalidenspitals Joseph v. Z. (geb. Olmütz, Mähren / Olomouc, CZ, 4. 11. 1714; gest. Pest, 16. 7. 1792), der 1765 in den ung. Adelsstand erhoben wurde, und der Clara v. Z., geb. Sonntag (geb. Kirchberg am Wagram, NÖ, 29. 1. 1713), Bruder von →Franz Xaver Frh. v. Z.; ab 1779 mit Anna Maria Freifrau v. Z., geb. Freiin v. Moltke (geb. Triesen, FL, 10. 3. 1759; gest. Wien, 25. 1. 1832), verheiratet. – Z. erhielt seine militär. Ausbildung ab 1760 in der Ing.akad. in Wien, trat 1765 als Kadett in das Geniekorps ein und wurde 1770 als Fähnrich zum IR Nr. 56 versetzt. Als Lt. kam er in den Gen.quartiermeisterstab. 1778 zum Oblt. befördert, wurde er gegen Ende des Jahres als Prof. für Befestigungskunst und höhere Mathematik an die Theresian. Militärakad. in Wr. Neustadt berufen; 1783 Hptm. 1789 hatte er großen Anteil an der für die k. Armee erfolgreichen Belagerung Belgrads, was ihm die Beförderung zum Mjr. brachte. Während des 1. Koalitionskriegs kämpfte er 1792 im IR Nr. 7 gegen Frankreich. 1793 wurde er mit der Errichtung eines Pionierkorps beauftragt, mit dem er wesentl. zum Sieg bei der Schlacht von Famars beitrug, sich bei der Belagerung von Valenciennes auszeichnete und dafür den Dienstgrad Obstlt. erhielt. 1795 trug er zur Erstürmung der Mainzer Linien bei, woraufhin er zum Obst. ernannt wurde. 1796 erfolgte seine Zuteilung zum Gen.stab bei der Armee von →Jean Pierre Baron Beaulieu de Marconnay. In Mantua stand er FM Dagobert Sigmund v. Wurmser bei der Verteidigung der Festung tatkräftig zur Seite. 1798 leitete er die kartograph. Aufnahme der neu erworbenen venetian. Prov. Daraus resultierte u. a. um 1806 seine Karte „Das Herzogthum Venedig“ im Maßstab ca. 1:234.000. 1799 GM, übernahm er die Funktion des Gen.stabschefs bei der italien. Armee. Der zunächst erfolgreiche Feldzug ab 1798 in Oberitalien mit Waffentaten u. a. bei Legnano, Magnano und Novi galt als militär. Höhepunkt seiner Karriere. Bei der Schlacht von Marengo 1800, die schon gewonnen schien, verfolgte er den Feind bis in den Raum von San Giuliano, als das plötzl. Herannahen der französ. Armee einen gänzl. Umschwung herbeiführte, der mit Z.s Gefangennahme endete. 1805 FML, trug er wieder erfolgreich zum Sieg bei der Schlacht von Caldiero bei und kommandierte danach den Rückzug der Truppen nach Ungarn. Anschließend wirkte er als Militärgouverneur in Triest. Nach dem Frieden von Schönbrunn 1809 war er als Hofkoär. mit der Berichtigung der Grenzen der an Frankreich abgetretenen Illyr. Prov. betraut, nahm aber auch an den Belagerungen von Palmanova und Graz teil. 1810 wurde er zum stellv., 1813 zum w. Kmdt. der Festung Olmütz ernannt, wo er sich Verdienste um die Aufstellung der Landwehr erwarb. 1825 trat er als FZM i. d. R. Z. verf. militärtechn., vermessungstechn. sowie naturwiss. Beitrr. Erwähnenswert sind seine „Elemente der Manövrirkunst“ (3 Bde., 1812–30). Seine „Topographisch-geometrische Kriegskarte von dem Herzogthum Venedig“ 1798–1805 im Maßstab ca. 1:28.800 wurde 2005 von Massimo Rossi neu hrsg. 1799 erhielt er das Ritterkreuz des MMTO und 1808 das Kommandeurkeuz des Leopold-Ordens. 1801 in den Frh.stand erhoben, wurde er 1806 Inhaber des IR Nr. 15.

Weitere W.: s. Poggendorff.
L.: ADB; Hirtenfeld; Poggendorff 2 (m. W.); Szinnyei; Wurzbach; Oesterr. militär. Z., 1829, S. 193ff.; E. Nischer, Österreichische Kartographen, 1925, s. Reg.; Der Krieg in den Bergen, ed. A. Zimburg, 2008, s. Reg.; KA, Wien; Pfarre Graz-Dom, Stmk.
(J. Kubalek)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 393f.
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