Zajzoni Rab, István; eigentl. Rab (1832–1862), Schriftsteller

Zajzoni Rab István, eigentl. Rab, Schriftsteller. Geb. Zajzon, Siebenbürgen (Zizin, RO), 2. 2. 1832; gest. Kronstadt, Siebenbürgen (Brașov, RO), 15. 5. 1862; evang. AB. Aus einer unbemittelten Bauernfamilie stammend, Sohn von István Rab und dessen Frau Kata Rab, geb. Miklós. – Z. besuchte ab 1842 das evang. Gymn. in Kronstadt, maturierte aufgrund der Revolution 1848/49 jedoch erst 1854. Im Herbst 1849 hielt er sich in Hermannstadt auf, 1850 reiste er nach Klausenburg, 1851 nach Bukarest. Entgegen dem Wunsch seiner Eltern wollte Z., der bereits als Schüler sowohl von der Persönlichkeit als auch vom Werk →Sándor Kőrösi Csomas fasziniert war, ursprüngl. keine theol. Ausbildung absolv. 1854–55 stud. er zwar Theol. an der Univ. Pest, befasste sich jedoch – von →Paul Hunfalvy sowie vom Orientalisten János Repiczky gefördert – auch mit oriental. Sprachen. Von →Johann Arany unterstützt, publ. er seine ersten Ged. Nach Repiczkys Tod verließ Z. Pest und stud. 1855 Theol. an der evang.-theol. Lehranstalt in Wien. Aus finanziellen Gründen musste er jedoch das Stud. abbrechen und arbeitete 1856–59 als Konz. im Min. des Innern. In Wien veröff. er die Ged.bde. „A magyarok kürtje“ (1857) sowie „Kordalok“ (1859). 1859 kehrte er nach Pest zurück. 1860 wegen Mitwirkung an einer antihabsburg. Demonstration wie →Mihály Táncsics verhaftet, wurde er aufgrund eines Lungenleidens im Herbst 1861 entlassen. In den folgenden Monaten wirkte er als Mitarb. der Z. „Családi Kör“, „Hölgyfutár“ und „Vasárnapi Ujság“. 1861 erschien sein Ged.bd. „Börtöndalok“. Z., der auch Prosa schrieb, erregte in erster Linie durch seine patriot. Lyrik die Aufmerksamkeit des zeitgenöss. Lesepublikums. Sein Schaffen geriet nach seinem Tod weitgehend in Vergessenheit und erfuhr erst im 21. Jh. eine Neurezeption („Összegyűjtött írások“, 3 Bde., ed. Mihály Bencze, 2004).

Weitere W.: Z. R. I. válogatott versei, ed. Gy. Halász, 1959; „Erdély zugából …“. Z. R. I. prózája, ed. J. Bartha u. a., 1992.
L.: M. Életr. Lex.; M. Irodalmi Lex. I, II; Szinnyei; ÚMÉL; B. Orbán, A Székelyföld leírása 6, 1873, S. 169ff.; P. Erdélyi, in: Erdélyi Múz. 36, 1931, S. 409ff.; Új magyar irodalmi lex. 3, 2. Aufl. 2000; Romániai magyar irodalmi lex. 5/2, 2010; M. Bencze, in: Mikes International 14, 2014, Nr. 3, S. 97ff.
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 414
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