Załęski, Stanisław (1843–1908), Ordensmann und Historiker

Załęski Stanisław SJ, Ordensmann und Historiker. Geb. Krakau, Freie Stadt (Kraków, PL), 11. 9. 1843; gest. Neu Sandez, Galizien (Nowy Sącz, PL), 23. 8. 1908; röm.-kath. Kurz nach seiner Geburt übersiedelte Z. mit seinen Eltern nach Neu Sandez, wo er später Jesuitenschulen besuchte. 1857 trat er im oö. Baumgartenberg in die Ges. Jesu ein und setzte 1858–61 in Stara Wieś bei Brzozów seine Ausbildung fort; Ablegung der Ordensgelübde 1860. 1861–64 stud. er Phil. in Stara Wieś, anschließend wirkte er bis 1867 als Prof. für poln. Literatur im Adelskonvikt der Jesuiten in Tarnopol, 1869 unterrichtete er dort Latein. 1867–69 absolv. Z. ein Theol.stud. in Krakau. 1870 von →Franciszek Ksawery Wierzchleyski zum Priester geweiht, war er im folgenden Jahrzehnt in Lemberg als Prediger sowie als Mitarb. des Monatsbl. „Przegląd Lwowski“ tätig. 1875–76 betrieb er Archivstud. in Frankreich. Nachdem er 1879–81 in Tarnopol poln. Literatur und Geschichte unterrichtet hatte, kehrte er nach Krakau zurück, wo er erneut als Prediger und Publizist wirkte. Er arbeitete nun an den Z. „Misje Katolickie“ sowie „Przegląd Powszechny“, dem Nachfolgeperiodikum des „Przegląd Lwowski“, mit. 1885–92 Superior des Dom św. Barbary, reaktivierte er die Marian. Kongregation und organisierte 1886 die ersten Einkehrtage für die akadem. Jugend. 1893–95 stand er der Niederlassung seines Ordens in Neu Sandez vor, wo er das 1894 niedergebrannte Klostergebäude wieder aufbauen ließ und ein Phil.stud. einrichtete. 1894–95 hielt sich Z. in Rom auf, um Recherchen im Zentralarchiv des Jesuitenordens sowie in den vatikan. Archiven durchzuführen. Nach seiner Rückkehr nach Neu Sandez begann er mit der Abfassung seines Hauptwerks, einer fünfbändigen Geschichte der Ges. Jesu in Polen („Jezuici w Polsce“, 1900–06), und lieferte sich daneben publizist. Auseinandersetzungen mit den Sozialisten. 1899–02 Superior der Jesuiten in Lemberg, verbrachte er die letzten Lebensjahre in Neu Sandez, wo er sich neben seiner seelsorger. Tätigkeit (u. a. Abhaltung von Exerzitien in Galizien und Großpolen) v. a. der Ordensgeschichte widmete. Z. verf. zahlreiche Werke zu diesem Thema, etwa „Czy Jezuici zgubili Polskę?“ (1872, 3. Aufl. 1883, Nachdruck 2017), „Zniesienie Jezuitów i zachowanie ich na Białej Rusi“ (2 Bde., 1874–75, übers. ins Französ. und Italien.) oder „OO. Jezuici w Stanisławowie. Szkic historyczny“ (1896).

L.: Gazeta Lwowska, 26. 8. 1908; S. Rzepiński, Ks. St. Z T. J. Wspomnienie pośmiertne, 1908; T. Bzowski – K. Drzymała, Wspomnienia naszych zmarłych 1820–1982, 3, 1982, S. 92f.; Enc. wiedzy o jezuitach na ziemiach Polski i Litwy 1564–1995, bearb. L. Grzebień, 2004; Archiwum Prowincji Polski Południowej Towarzystwa Jezusowego w Krakowie, Kraków, PL.
(G. Chajko)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 419f.
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