Zalka von Gomba und Marcsamagyar, János (Johann) (1820–1901), Bischof, Historiker und Publizist

Zalka von Gomba und Marcsamagyar János (Johann), Bischof, Historiker und Publizist. Geb. Veszkény (H), 16. oder 17. 12. 1820; gest. Raab (Győr, H), 16. 1. 1901; röm.-kath. Sohn des kleinadeligen Schneidermeisters József Z. v. G. u. M. und dessen Frau Rozália Z. v. G. u. M., geb. Pénzes. – Z. besuchte das Gymn. in Raab und Ödenburg. 1838 in den Klerikerstand der Graner Erzdiözese aufgenommen, begann er das Philosophikum im Pressburger Emericanum und schloss dieses 1841 in Tyrnau ab. 1841–45 stud. er am Wr. Pazmaneum; Priesterweihe 1846 in Gran. I. d. F. wirkte er als Kaplan in Kőhíd-Gyarmat sowie in Drostdorf, ehe er 1846 seine Stud. als Zögling des Frintaneums in Wien fortsetzte; 1848 Dr. theol. (Diss. „De ritibus funeralibus penes antiquos Christianos“). Vorerst als Kaplan in der Pester Innenstadtpfarre St. Peter tätig, wurde er im Oktober 1849 zum Stud.präfekten des Graner Seminars ernannt, wo er zudem Kirchengeschichte und -recht unterrichtete. Ab 1853 Prof. für Kirchengeschichte an der Pester theol. Fak., avancierte er Ende 1859 zum Regens des Priesterseminars in Gran; 1860 Domherr. Im Februar 1867 wurde Z. von Kg. →Franz Joseph I. zum Bischof von Raab ernannt; Präkonisation im März und Weihe im Mai desselben Jahres. Z. nahm am I. Vatikan. Konzil teil, verließ dieses aber gem. mit anderen Opponenten des Unfehlbarkeitsdogmas vor den entscheidenden Abstimmungen. Im März 1871 beugte er sich jedoch den Beschlüssen. Schwerpunkte seines Episkopats bildeten die Förderung des Schulwesens und der Ausbildung der Seminaristen sowie die Hebung der seelsorgl. Tätigkeit seiner Priester. Z. setzte sich zudem für die Verbreitung des Lourdes-Kults sowie für diverse religiöse Ver. ein. 1885 gründete er selbst den Priestergebetsver. Magyarországi Papi Imaegyesület. 1869–72 hielt er Diözesankonferenzen ab und visitierte 1872–74 das gesamte Bistum. Z.s erste Publ. „Örömvers“, ein anlässl. der Inthronisation →József Kopácsys als Kardinalprimas von Ungarn verf. Jubelged., erschien 1839. I. d. F. entfaltete er ein reges literar. und historiograph. Schaffen. Die Mehrheit seiner Aufsätze wurde in den 1840er- bis 1860er-Jahren in den Z. „Religio és Nevelés“, „Társalkodó“, „Religio“, „Családi Lapok“ sowie „Magyar Sion“ publ. 1849–50 red. er die Z. „Katholikus Néplap“, 1850–54 den „Keresztény Naptár“ und 1856–58 „Religio“. Anlässl. des 700-Jahr-Jubiläums des Wallfahrtsorts Mariazell gab er 1857 die beiden Bde. „Mária-czelli utitárs ... a hétszázados ünnepre ...“ und „Mária-czelli emlékkönyv az ... országos búcsújáratról“ bzw. 1858 „Mária-czelli liliomok“ heraus. 1859–76 ed. er die fünfbändige Smlg. von Hll.viten „Szentek élete“. Z. wurde 1854 zum päpstl. Hofkaplan, 1867 zum Tit.abt von Széplak und 1876 zum päpstl. Hofprälaten, Thronass. und röm. Gf. ernannt. Er war zudem w. Geh. Rat.

Weitere W. (s. auch Szinnyei; A. Zelliger, Egyházi írók arcképcsarnoka, 1893): Synopsis praelectionum ex historia ecclesiastica in usum academicum concinnatum, 1854; Emlékkönyv az esztergomi főtemplom 1856-diki augusztus hó 31-ik napján végbement felszentelésére, 1856 (dt. 1857).
L.: Szinnyei (m. W.); Gy. Hahnekamp, Dr. J. E. Zalka, Diözesanbischof von Raab, 1892; I. Fazekas u. a., in: Die Bischöfe der Donaumonarchie 1804 bis 1918, 1, ed. R. Klieber, 2020, S. 101ff.
(A. Fejérdy)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 422f.
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