Zannoni, Mate (1831–1903), Bischof

Zannoni Mate, Bischof. Geb. Traù, Dalmatien (Trogir, HR), 24. 2. 1831; gest. Sebenico, Dalmatien (Šibenik, HR), 26. 4. 1903; röm.-kath. Z. besuchte das bischöfl. Gymn. in Spalato und absolv. i. d. F. 1847–48 ein Phil.- und 1849–52 ein Theol.stud. an der zentralen theol. Anstalt für die Priesterausbildung in Zara. 1852 trat er in das Wr. Frintaneum ein und setzte seine Stud. an der theol. Fak. der Univ. Wien fort; Ordination 1854 durch Weihbischof Franz Xaver Zenner; 1856 Dr. theol. (Diss. „De tribus capitulis“). Nach seiner Rückkehr nach Dalmatien unterrichtete er am Priesterseminar von Spalato Einführung in das Alte Testament, alttestamentl. Exegese, Hebr., bibl. Archäol. sowie Kirchengeschichte und -recht. 1857 wurde er zum defensor vinculi matrimonialis in Spalato und 1859 zum suppl. Katecheten am dortigen Staatsgymn. ernannt. 1862 wechselte er an das neu gegr. Realgymn. in Spalato, wo er zuerst eine Stelle als befristeter Supplent und später als unbefristeter Katechet erhielt, die er ein Vierteljh. innehatte. Daneben übte Z. diverse Ämter in seinem Bistum aus: 1870 Mitgl. der Prüfungskomm. für die Gymn.katecheten, 1878 erster Gen.relator der von Bischof Marko Kalogjera gegr. Pastoralkonferenzen, Prosynodalexaminator, Fiskalanwalt der bischöfl. Kurie, Beauftragter für den Religionsunterricht, 1881 Vors. des diözesanen Matrimonialgerichts. Auf dem 1. Vatikan. Konzil wirkte er 1870 als Begleiter Kalogjeras auch als Konzilstheologe (Peritus). Im selben Jahr veröff. Z., der bis zu seiner Bischofsernennung auch Mitarb. des Diözesanbl. „List biskupije spljetske i makarske / Foglio della diocesi di Spalato e Macarsca“ war, eine Abh. über die Gründung und die Jurisdiktionsrechte des Bistums. 1887 zum Mitra tragenden Abt der Kollegiatskirche seiner Geburtsstadt und 1893 zum apostol. Protonotar ad instar participantium ernannt, erfolgte im März 1895 Z.s Bestellung zum Bischof von Sibenico; Weihe im Mai desselben Jahres. Einen wichtigen Aspekt seines Episkopats stellte die Frage der liturg. Verwendung des Altkirchenslaw. dar. Als Z. gem. mit dem Bischof von Zara, Grgur Rajčević, die entsprechenden restriktiven röm. Anordnungen rigide umzusetzen versuchte, trug ihm dies die Gegnerschaft kroat.-nationaler Kreise in Dalmatien ein. Z. vermachte testamentar. beträchl. Summen karitativen Ver. in Sibenico (Zaklada za biskupijske đake, Javna dobrotvornost, Konferencija sv. Vinka) und Traù (Javna dobrotvornost) sowie dem Domkapitel von Sibenico. Seine Bibl. hinterließ er dem Domkapitel seiner Geburtsstadt.

Weitere W.: Mato Z., naučitelj sv. bogoslovja ... biskup šibenski ... poštovanome kleru i ljubljenome puku pozdrav, mir i blagoslov od Gospodina, 1895.
L.: NFP, 27. 4. 1903 (Abendausg.); K. Stošić, Galerija uglednih Šibenčana, 1936, S. 98; E. Saurer, Die polit. Aspekte der österr. Bischofsernennungen 1867–1903, 1968, s. Reg.; I. Ostojić; in: Crkva svijetu 4, 1969, Nr. 5–6, S. 399; I. Ostojić: Splitski kaptol u Splitsko-makarskoj biskupiji, 1977, S. 180ff.; R. Ritzler – P. Sefrin, Hierarchia catholica medii et recentioris aevi … 8, 1978, S. 517; V. Lakić u. a., Sedam stoljeća Šibenske biskupije, 2001, S. 155ff., 410ff.; J. Vrandečić, Dalmatinski autonomistički pokret u XIX. stoljeću, 2002, S. 284; Das Priesterkolleg St. Augustin „Frintaneum“ in Wien 1816 bis 1918, ed. K. H. Frankl – R. Klieber, 2008, S. 48; I. Horbec, in: Croatica Cristiana Periodica 82, 2018, S. 74, 80, 90, 96, 99.
(M. Trogrlić)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 432f.
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>