Zay von Csömör, Marie (Maria, Minna ) Elisabeth Helene Gfn. (1779–1842), Schriftstellerin

Zay von Csömör Marie (Maria, Minna) Elisabeth Helene Gfn., Schriftstellerin. Geb. Tót Próna, Ungarn (Slovenské Pravno, SK), 23. oder 25. 2. 1779; gest. Ödenburg (Ödenburg/Sopron, H), 1. 4. 1842; evang. AB. Großmutter von →Albert Károly Gf. Z. v. C., Tochter von Johann Frh. v. Calisch und dessen Frau Janka Freifrau v. Calisch, geb. Baronesse Prónay v. Tótpróna u. Blatnicza, Mutter des Kämmerers Károly Miksa Gf. Z. v. C. (geb. Ödenburg, 12. 2. 1797; gest. Bucsány, Ungarn / Bučany, SK, 8. 10. 1871), eines der Kandidaten der Palatinswahl 1847; ab 1796 verheiratet mit dem k. k. Kämmerer Imre Gf. Z. v. C. (geb. 7. 1. 1765; gest. 18. 8. 1831). – Z. wurde im elterl. Haus von ihrem Vater sowie →Johann Genersich und Johann Wächter, dem späteren Wr. Superintendenten, unterrichtet. Sie lernte neben ihrer Muttersprache Dt., Französ. sowie Slowak. und erhielt auch einen grundlegenden musikal. Unterricht. 1793–95 hielt sich die Familie in Wien auf, wo Z. sich einer Augenoperation unterzog. Nach der Rückkehr nach Ungarn und ihrer Heirat lebte sie ab 1796 in Ödenburg, Bucsány und Zay Ugrócz, während des Wr. Kongresses 1815 wieder in Wien. Dass sich Z. der Schriftstellerei zuwandte, war v. a. ihrem Freundes- bzw. Bekanntenkreis zu verdanken, mit dem sie u. a. auf dem Familiengut in Ungarn verkehrte. So lernte Z. neben den Schriftstellerinnen →Therese v. Artner, Marianne Neumann v. Meißenthal sowie →Karoline Pichler auch →Franz Grillparzer, →János Gf. Mailáth v. Székhely, →Alajos Frh. Mednyánszky v. Mednye u. Medgyes, →Ernst August Frh. v. Steigentesch sowie FML August Frh. v. Jetzer kennen; des Weiteren korrespondierte sie mit →Franz Josef Reichsgf. v. Enzenberg. Erste literar. Arbeiten veröff. Z. ab 1818 in der Wr. Z. „Der Sammler“ sowie in der von →Johann Valentin Schick gegr. „Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode“. 1820–30 erschienen einige Bde. mit z. Tl. auf selbst Erlebtem basierenden Erz. und Lustspielen („Erzählungen“, 1820; „Lustspiele“, 1820; „Erzählungen“, 1823; „Neue Erzählungen“, 2 Bde., 1830). Nach dem Tod ihres Ehemanns lebte Z. zurückgezogen im Kreis ihrer Familie in Ödenburg und Zay Ugrócz.

L.: Giebisch–Gugitz; Szinnyei; Wurzbach; Damen Conversations Lex. 10, 1838; F. Brümmer, Dt. Dichter-Lex. 2, 1877; S. Pataky, Lex. dt. Frauen der Feder 2, 1898; P. Gulyás, Magyar írók élete és munkái 4, 1942; Kleines österr. Literaturlex., ed. H. Giebisch, 1948; K. Pichler, Denkwürdigkeiten aus meinem Leben 1769–1843, ed. K. M. Guth, 2014, passim.
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 448f.
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