Zeidler von Görz, Erwin Frh. (1865–1945), General

Zeidler von Görz Erwin Frh., General. Geb. Wien, 8. 2. 1865; gest. Villach (Ktn.), 3. 1. 1945; röm.-kath. Sohn des Prof. für Handelswiss. an der Patzelt’schen Handelsschule in Wien Johann Zeidler (gest. 1898) und der Hildegard Zeidler, geb. Schnapka; ab 1911 verheiratet mit Mathilde Freifrau Z. v. G., verwitwete Scarpa, geb. Moritsch (geb. Villach, 8. 10. 1864; gest. ebd., 4. 3. 1939). – Nach dem Besuch der Staatsoberrealschule trat Z. 1882 in die Genieabt. der Techn. Militärakad. und 1883 in die Geniekadettenschule in Wien ein. 1885 wurde er als Lt. zum Geniergt. Nr. 2 in Krems ausgemustert. Nach mehrjähriger Truppendienstleistung gelangte er in den Geniestab, avancierte 1888 zum Oblt. und wurde 1891 dem Geniechef des Militärkmdo. in Zara zugeteilt. 1893 zum Pionierbaon. Nr. 15 transferiert, absolv. er bis 1895 den Höheren Geniekurs in Wien; 1894 Hptm. 2. Kl., 1897 Hptm. 1. Kl. I. d. F. wurde Z. bei verschiedenen Geniedion. eingeteilt und mit dem Bau mehrerer Festungswerke im Kriegshafen Cattaro und in Südtirol betraut. 1900 beim XIII. Korpskmdo. in Verwendung, unterrichtete er an der Korpsoff.schule in Agram. 1901 Mjr., 1905 Obstlt. und Geniedir. in Peterwardein, fungierte er 1907 als Lehrer für allg. und fortifikator. Kriegsgeschichte am Höheren Geniekurs in Wien. 1909 Obst., kam er ein Jahr später als Geniedir. nach Trebinje und 1912 in selbiger Funktion nach Sarajewo. 1913 wechselte er als Befestigungsbaudir. nach Budapest, danach in gleicher Eigenschaft nach Sarajewo. 1914 zum GM befördert, wurde er bei Kriegsausbruch mit der Führung der kombinierten 7. Inf.div., im Oktober mit der Neuaufstellung der 16. Gebirgsbrig. des XV. Korps betraut und machte mit dieser den 1. serb. Feldzug mit. Ab Dezember 1914 kommandierte er die 48. Inf.div. an der serb. Front, von Mai 1915 bis zur 6. Isonzo-Schlacht im August 1916 war er als Kmdt. der 58. Inf.div. im Verband des XVI. Korps eine der Schlüsselpersonen bei der Verteidigung des Brückenkopfs um Görz. Nach der Räumung der Stadt blieb er – ab 1917 als FML und mit einem Ing.titel – bis Juni 1918 Kmdt. der 58. Inf.div., danach übernahm er noch die Führung des XXIII. Armeekorps an der Piavefront. Anfang 1919 wurde er in Villach pensioniert. 1939 wurde ihm der Charakter eines Gen. der Inf. der dt. Wehrmacht verliehen. Z. wurde u. a. 1902 Ritter des Franz Joseph-Ordens, 1914 Ritter sowie 1916 Kommandeur des Leopold-Ordens mit Kriegsdekoration und erhielt 1917 den Orden der Eisernen Krone I. Kl. sowie das Ritterkreuz des MMTO. 1916 erfolgte die Erhebung in den Adelsstand mit dem Prädikat „Edler von Görz“, 1917 jene in den Frh.stand.

L.: Hofmann–Hubka; A. Kreuzer, Kärntner. Biograph. Skizzen. 20. Jh., 1995, S. 70ff.; W. Thanner, Analyse des Stellungskrieges am Isonzo von 1915–17, phil. Diss. Wien, 2009, S. 66f., 100, 102, 125f., 159, 179, 186, 221; T. Balla, A Nagy Háború osztrák-magyar tábornokai. Altábornagyok, 2019, S. 531f.; FML E. Z. v. G. (online, m. B., Zugriff 8. 6. 2020); KA, Pfarre Schottenfeld, beide Wien; Pfarre Villach-St. Jakob, Ktn.
(T. Balla)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 464f.
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>