Zeisberg, Karl Ritter von (1788–1863), General

Zeisberg Karl Ritter von, General. Geb. Breslau, Preußen (Wrocław, PL), 21. 7. 1788; gest. Bad Steinerhof (Stmk.), 29. 6. 1863 (begraben: evang. Friedhof, Graz, Stmk.); evang. Verheiratet mit Amália Edle v. Z., geb. Szirmay de Szirmabesenyő. – Z. wurde 1807 als Kadett zum Ulanenrgt. Nr. 2 der k. Armee assentiert und 1809 im IR Nr. 3 zum Fähnrich ernannt. Nachdem er in der Schlacht bei Wagram 1809 verwundet worden war, quittierte er 1810 den Militärdienst. Ein Jahr später trat er als Kadett im Jägerbaon. Nr. 7 erneut in die Armee ein und zeichnete sich im Russlandfeldzug 1812 aus. Im selben Jahr Unterlt., wurde er im darauffolgenden sowohl im Gefecht bei Altenburg als auch in der Völkerschlacht bei Leipzig verwundet. Noch Ende 1813 zum Oblt. befördert, kämpfte er 1814 im 6. Koalitionskrieg in der Div. des FML Alois Gonzaga Fürst v. Liechtenstein. 1815 in den Gen.quartiermeisterstab transferiert, wurde Z. bei der Mappierung in Ungarn und Böhmen eingesetzt; 1818 Hptm. 1823 trat er ins Husarenrgt. Nr. 1 ein, kurze Zeit später wechselte er zum Husarenrgt. Nr. 6. 1827 wurde er zum Militär-Grenz-Kordon in Böhmen versetzt und 1829 dem 4. Jägerbaon. zugeteilt. 1830 Mjr., erhielt er 1831 einen Posten in Agram, 1832 kam er nach Mailand. 1836 wurde er zum Obstlt. befördert, ein Jahr später übernahm er die operative Abt. des Gen.stabs in Ofen (1840 Obst.). 1843 kehrte Z. als Leiter des Statist. Büros im Gen.quartiermeisterstab nach Wien zurück und wechselte 1845 in die Abt. für kriegsgeschichtl. Arbeiten. 1847 GM, war er als Kmdt. der Festungsbrig. in Zara eingesetzt. Während der Oktoberrevolution 1848 fungierte Z. als Gen.stabschef des I. Korps unter dem Ban von Kroatien. Er verhinderte ein Vordringen des Feinds entlang des Wr. Neustädter Kanals in die Vorstädte Erdberg, Rennweg und Landstraße, in der Schlacht bei Schwechat drängte er die ung. Truppen zurück. Ende 1848 kämpfte er in der Schlacht bei Mor, 1849 führte er eine Brig. des II. Res.-Korps unter Laval Gf. Nugent. 1849 FML, ging er Anfang November als Divisionär nach Siebenbürgen. 1851 in Disponibilität versetzt, trat er 1852 i. d. R. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er zunächst in Linz, dann in Graz. 1832 zum Ritter des päpstl. Gregorius-Ordens ernannt, erhielt Z. u. a. 1837 den religiösen und militär. konstantin. St. Georgs-Orden, 1849 das Kommandeurkreuz des Leopold-Ordens sowie das Ritterkreuz des MMTO und den russ. St. Annen-Orden I. Kl.

L.: Grazer Ztg., 1., Tagespost (Graz), 1., 2. 7. 1863; Hirtenfeld; Wurzbach; Oesterr. Soldatenfreund 4, 1851, S. 434f.; Militär-Ztg. 16, 1863, S. 591f.; Der Kamerad 2, 1863, S. 419f.; KA, Wien.
(D. Angetter)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 468
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