Zeller, Laurentius (Karl Clemens) (1873–1945), Abt

Zeller Laurentius (Karl Clemens) OSB, Abt. Geb. Riedlingen, Dt. Reich (D), 13. 7. 1873; gest. Belém (BR), 1. 9. 1945 (Unfall; begraben: Rio de Janeiro, BR); röm.-kath. Sohn des Gärtners August Z. und dessen Frau Josephine Z. – Nach dem Besuch der Lateinschule in seinem Geburtsort (ab 1884) absolv. Z. 1888–92 das Gymn. Danach trat er in Beuron in den Benediktinerorden ein. Nachdem er diesen wegen einer Krankheit vorübergehend verlassen hatte, wirkte er als Hauslehrer in Schloss Allmendingen bei Ernst Frh. v. Freyberg. 1894 wechselte er als Novize in die rund zehn Jahre zuvor neu gegr. steir. Abtei Seckau; Profess 1895. Nach einem Stud. der Phil. und Theol. an der Benediktinerhochschule SantʼAnselmo in Rom (1895–99) wurde er 1899 zum Priester geweiht; Dr. theol. 1900. I. d. F. unterrichtete Z. kurzzeitig Mathematik und Phil. in Seckau, ehe er 1901 einen Lehrauftrag für Dogmatik und Phil.geschichte in Santʼ Anselmo erhielt. Im September 1908 wurde Z. zum (2.) Abt von Seckau gewählt; Benediktion im Folgemonat durch Fürstbischof →Leopold Schuster. Nach seiner Ernennung zum apostol. Visitator der brasilian. Benediktinerkongregation 1913 fungierte er 1915–21 als apostol. Administrator der brasilian. Benediktiner und der Abteien Rio de Janeiro und Bahia sowie des Missionsgebiets am Rio Branco. Auch bei der Wiederbesiedelung der Abtei St. Matthias in Trier war er ab 1922 als Administrator tätig. 1925 resignierte er als Abt von Seckau und wurde unmittelbar darauf zum Abt von St. Matthias ernannt. 1928 führte er in päpstl. Auftrag gem. mit dem Abt von Scheyern Simon Landersdorfer eine ao. Visitation der österr. Benediktinerklöster durch. Im Zuge derselben erfolgte die Ab-, Ein- bzw. Wiedereinsetzung einer Reihe von Äbten. 1932 erneut zum Visitator der brasilian. Kongregation bestellt, wurde er im Dezember 1938 vom Gen.kapitel zum Erzabt derselben postuliert. Wenig später resignierte Z. als Abt von St. Matthias. Im Jänner des Folgejahres wurde er zum apostol. Administrator von Rio Branco und zugleich zum Tit.bischof von Dorylaeum ernannt; Weihe im Februar in St. Matthias in Trier.

L.: Wer ist’s?, 1935; B. Roth, Seckau, Geschichte und Kultur, 1964, S. 393ff., 536f.; F. Berzdorf, Necrologium Congregationis Benedictinae Beuronensis O. S. B. 1863–2018, 2018, S. 299; Biographia Benedictina (online, m. B., Zugriff 6. 10. 2020).
(O. Stary)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 72, 2021), S. 478
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