Zipser, Carl (Karl) Gustav (1828–1896), Pfarrer und Superintendent

Zipser Carl (Karl) Gustav, Pfarrer und Superintendent. Geb. Bielitz, Schlesien (Bielsko-Biała, PL), 22. 8. 1828; gest. Gelsendorf, Galizien (Komariv, UA), 10. 7. 1896; evang. AB. Sohn des Tuchmachers Andreas Z. – Z. besuchte das Staatsgymn. in Teschen. 1849–53 stud. er evang. Theol. in Wien, unterrichtete an der evang. Schule in Gumpendorf und besuchte daneben Vorlesungen aus Biol., wobei ihn bes. die Botanik anzog. Er wurde 1855 ordiniert und wirkte bis 1861 in der 1766 gegr. ostgaliz. Gmd. Hinterwalden. 1861 wechselte er nach Gelsendorf und bekleidete neben dem Pfarramt bis 1886 auch die Stelle des Seniors des mittelgaliz. Seniorats. Die Translokation des Pfarramts in die städt. Tochtergmd. Stryj konnte nicht realisiert werden. Eine 1867 gehaltene Predigt rief wegen ihrer „revolutionären Tendenzen“ Proteste hervor. 1886 erfolgte Z.s Wahl zum Superintendenten der weitläufigen, Galizien und die Bukowina umfassenden Superintendenz mit Sitz in Gelsendorf. Als Oberhirte der 23 luther. und vier ref. Gmd. mit insgesamt 67 Tochtergmd. und ca. 53.000 Mitgl. war er bes. um das evang. Schulwesen bemüht. Durch dessen einheitl. Organisation konnte der Erhalt gesichert und eine Polonisierung verhindert werden.

L.: H. Fritsche, in: Evang. Kirchen-Ztg. für Oesterr. 13, 1896, S. 225ff.; Archiv der Evang. Kirche in Österr., Wien.
(K. W. Schwarz)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 73, 2022), S. 558
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