Žmitek (Šmitek), Peter (1874–1935), Maler

Žmitek (Šmitek) Peter, Maler. Geb. Kropp, Krain (Kropa, SLO), 28. 6. 1874; gest. Ljubljana, Jugoslawien (SLO), 24. 12. 1935; röm.-kath. Sohn des Schmieds Šimon Ž. und dessen Frau Marija, geb. Horvat, Großneffe der Malerin und Bildschnitzerin Marija Pavlič (1821–1891). – Ž. nahm schon als Kind bei seiner Großtante im oberkrain. Selzach Zeichenunterricht. 1892–95 besuchte er die Fachschule für Holzind. in Laibach, 1895–98 die Kunstgewerbeschule in Wien. Dort pflegte er Kontakte zu panslawist. Kreisen und entwickelte eine große Begeisterung für Russland. 1898–1902 lebte er – finanziell unterstützt durch den Gymn.dir. Ivan Klemenčič und den Unternehmer Ivan Kos – in St. Petersburg, wo er 1898 die Zeichenschule des Ver. zur Förderung der Künste absolv. 1899–1900 besuchte er das Privatatelier von Marija Klavdievna Fürstin Teniševa, bildete sich bei Konstantin Egorovič Makovskij und Pavel Osipovič Kovalevskij in der Genremalerei weiter und war 1900–01 ao. Hörer an der St. Petersburger ABK. 1901–03 veröff. er mehrere Beitrr. über die Geschichte der russ. Malerei bzw. Ausst.berr. in den Z. „Ljubljanski zvon“ und „Dom in svet“. 1902–04 stud. Ž. an der Prager ABK bei →Vojtěch Hynais, unter dessen Einfluss er mehr Gefühl für Farbe und Licht entwickelte: Er wechselte von graubraunen zu rosarot-violetten Tönen und der Farbauftrag wurde eher pastos. Zu seinen bevorzugten Themen zählten Landschaften („Wintertag“, 1906), Stillleben, Porträts, Tier- und Jagdmotive sowie Genreszenen („Der Bettler mit dem Kirchenmodell“, „Slowakin beim Nähen“, beide 1904; „Das Bauernpaar“). 1904 übersiedelte Ž. nach Laibach und versuchte seinen eigenen, impressionist. Stil zu finden: Sein Farbauftrag wurde tupfenartig mit aufgelockerten Konturen, jedoch erreichte er das Niveau der slowen. Impressionisten nicht. Seine Arbeiten zeigte er in Laibach (1900–21), Zagreb (1900–01, 1921), Belgrad (1904, 1912), bei Miethke in Wien (1904), in London (Imperial Austrian Exhibition, 1906), Sofia (1906–07), Triest (1907), Warschau und Krakau (1908) sowie in Paris (1919). 1905–06 unterrichtete Ž. in Laibach an der Kunstgewerbl. Fachschule, ab 1907 war er Lehrer für Freihand- und kunstgewerbl. Fachzeichnung an der Staatsrealschule und an der gewerbl. Fortbildungsschule. Daneben war er auch als Illustrator tätig, zeichnete Entwürfe und bemalte Keramik für die Fa. Rudolf Schnabl in Stein in Krain mit mytholog. Motiven und Porträts slowen. Dichter, und für das Landesmus. Rudolfinum in Laibach fertigte er Aquarelle mit Abb. bäuerl. Architektur in Krain. 1912 legte er in Wien die Prüfungen für den Unterricht in Freihandzeichnen an slowen. und 1913 an dt. Mittelschulen ab. Nach 1911 nahm er kaum mehr am öff. Kunstleben teil, sondern verfolgte neue Interessen im Jagd- und Scharfschützenver. sowie im Kynolog. Verband Sloweniens. I. d. F. malte Ž. nur noch Porträts, Jagd- und Bauernmotive sowie Tierbilder, während des 1. Weltkriegs zehn Porträts von berühmten Naturwiss. für das Sanatorium Emona in Laibach. Nach Kriegsende unterrichtete er am Realgymn.; 1932 trat er krankheitsbedingt i. d. R. Ž. war ab ca. 1904 Mitgl. des slowen. Künstlerklubs Sava. Werke von ihm finden sich in der Narodna galerija in Ljubljana.

Weitere W.: s. Zupančič. – Publ.: I. E. Rjepin, in: Ljubljanski zvon, 1902; Rusko slikarstvo, in: Dom in svet, 1903.
L.: Slovenec, 18. 3. 1936; Enc. lik. umj.; SBL; Thieme–Becker; I. Prijatelj, in: Ljubljanski zvon, 1904, S. 18ff., 73ff.; K. Dobida, in: Mladika 17, 1936, S. 106ff.; V. Vidmar, in: Zbornik za umetnostno zgodovino, NF 3, 1955, S. 16, 31, 33ff., 50; B. Zupančič, ebd. 26, 1990, S. 85ff. (m. W.); N. Zgonik, Podobe slovenstva, 2002, S. 46ff.; B. Žerovc, Rihard Jakopič – umetnik in strateg, 2002, S. 170ff.; T. Brejc, in: Slovenski impresionisti in njihov čas 1890–1920, ed. B. Jaki u. a., Ljubljana 2008, S. 62, 67f., 71, 73 (Kat.).
(M. Ciglenečki)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 73, 2022), S. 569
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