Zore Luko, Ps. Milivoje Strahinjić, Stjepan R. Ban, Politiker, Philologe und Schriftsteller. Geb. Ragusavecchia, Dalmatien (Cavtat, HR), 15. 1. 1846; gest. Cetinje (MNE), 9. 12. 1906; röm.-kath. Sohn des Antun Z. und der Marija Sabadin Pupiza. – Nach Absolv. des Jesuitengymn. in Ragusa stud. Z. ab 1865 klass. Philol. und Slawistik an der Univ. Wien; 1869 Dr. phil. Bereits früh war er als dalmatin. Vertreter Mitgl. der Ujedinjena Omladina Srpska, einer panserb. Jugendorganisation. Später unterrichtete er als Gymn.lehrer für Latein, Griech. und Serb. in Zara (1869), Ragusa (1869–72, 1877–79, 1880–90) und Cattaro (1872–77). 1879/80 wirkte er als Landesschulinsp. für Bosnien und Herzegowina und 1890–95 als Bez.schulinsp. in Ragusa. Danach fungierte er als Leiter der Lehrerbildungsanstalt in Arbanasi bei Zara. Daneben trat Z. als Gründer und Hrsg. der Ragusaner Z. „Slovinac“ (1878–84) und „Srđ“ (1902) hervor. Als Politiker wurde Z. dreimal in den dalmatin. LT (1883–1901) sowie 1897–1900 als Vertreter der Dalmatin. Volkspartei in das AH des RR gewählt; 1901 i. R. 1902 trat Z. in den Dienst des montenegrin. Fürsten Nikola Petrović Njegoš, wo er als Vors. des Unterrichtsrats, als Leiter des Gymn. von Cetinje und als Erzieher dessen jüngsten Sohns Petar fungierte. Schriftsteller. trat Z. insbes. als Autor von Artikeln über die Ragusaner Literaturgeschichte in Erscheinung, die er in den Z. „Rad“, „Starine“ und diversen Z. der kgl.-serb. Akad. publ. Sein Hauptwerk „Objavljenje“ erschien 1899 unter dem Ps. Milivoje Strahinjić und war ein antiklerikaler Ged.bd. Seine panserb. Ideen veröff. er in zwei Werken unter dem Ps. Stjepan R. Ban: „Hrvatski razgovori i odgovori“ (1901) sowie „Dubrovčani su Srbi“ (1903). Weiters übers. Z., einer der bekanntesten Vertreter der serb.-kath. Bewegung in Dalmatien, Sophoklesʼ „König Ödipus“ ins Serb. Er war ab 1899 k. M. der Kgl.-serb. Akad. sowie ab 1904 k. M. der Jugoslaw. Akad. der Wiss. und Künste in Agram.