Zsakula, Milán (1877–1921), Elektrotechniker und Fachschriftsteller

Zsakula Milán, Elektrotechniker und Fachschriftsteller. Geb. Korenica (HR), 1877; gest. Budapest (H), 2. 1. 1921. Z. besuchte das Gymn. in Budapest, wo er 1896 maturierte. Das nachfolgende Stud. an der TU Budapest schloss er 1900 im Fach Maschinenbau ab. Zunächst Lehrass. bei →Károly Zipernowsky am Inst. für Elektrotechnik an der TU, wurde er bald darauf Ass.prof., 1910 mit einer Diss. über Glühlampenuntersuchungen („Izzólámpavizsgálatok …“, publ. im selben Jahr) Dr. der Ing.wiss. und 1913 Priv.Doz. Als die TU 1906 ihren neuen Standort am Ufer der Donau in Buda bezog, erhielt das Inst. für Elektrotechnik ein eigenes Gebäude. Dies ermöglichte die Anlage eines hochmodernen starkstromtechn. Labors, dessen Gestaltung und Ausstattung in Z.s Verantwortung lag. Im Keller des Labors befanden sich diverse elektr. Maschinen (Gleich-, Wechselstrom- und Drehstrommotoren, Generatoren sowie Transformatoren), die nach Bedarf mechan. und elektr. angeschlossen werden konnten. Die elektr. Verbindung wurde an einer Starkstromschalttafel ähnl. einer Telefonzentrale hergestellt. Von dort aus verliefen Kabel zu den Studentenlabors, in denen sich somit echte Messungen an elektr. Maschinen durchführen ließen, sowie in den Hörsaal des Inst., sodass während der Vorlesung Messungen präsentiert werden konnten. Die Ergebnisse wurden mittels großer Instrumente angezeigt, die die Schüler auch in den hinteren Reihen ablesen und mit denen sie Messberr. erstellen konnten. Dabei handelte es sich um eine weltweit einzigartige Bildungseinrichtung. Über seine Hochschultätigkeit hinaus war Z. 1908–10 Hrsg. der Z. „Elektrotechnika“ und fungierte als Gen.sekr. des Ver. Magyar Elektrotechnikai Egyesület. Zudem leistete er Bedeutendes als Fachschriftsteller: Neben Publ. nach den Vorlesungen von Zipernowsky („Dynamőgépek Egyenáramú generátorok“, 1908) verf. er Lehrbücher über Elektrotechnik wie das Hdb. „Gleichstrommessungen“ (1901) und die vierbändige „Wechselstromtechnik“ (1904). Ferner war Z. Inhaber von Patenten. Im Sommer 1920 erlitt er einen schweren Stromschlag, dessen Folgen wahrscheinl. zu seinem frühen Tod führten.

Weitere W.: Általános Elektrotechnika, 2 Bde., 1912–13.
L.: Pester Lloyd, 19. 2. 1916; M. Életr. Lex.; Szinnyei.
(S. Jeszenszky)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 73, 2022), S. 581
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