Zsigmondy Vilmos, Montanist und Geologe. Geb. Pressburg, Ungarn (Bratislava, SK), 14. 5. 1821; gest. Budapest (H), 21. 12. 1888; evang. AB. Enkel des Pfarrers Gottfried Z. und dessen Frau Judit Z., geb. Polereczky, Sohn von Sámuel Z. (geb. Pilis, H, 21. 3. 1788; gest. Pressburg, 13. 4. 1833), Lehrer am evang. Lyzeum in Pressburg, und dessen Frau Friederika Z., geb. Fábry. – Nach dem Besuch der protestant. Lehranstalten in Skalitz und Komorn absolv. Z. 1833–38 das evang. Lyzeum in Pressburg und stud. anschließend bis 1842 an der Bergakad. in Schemnitz. 1842–43 Bergpraktikant bei der Bergverwaltung von Windschacht bei Schemnitz, 1843–46 Vorstand des Ferdinand-Stollens bei Schemnitz, war Z. ab 1844 Mitarb. der Zentral-Bergbaudion. 1846 zum prov. Bergverwalter und Berging. ernannt, übernahm er 1846 die Leitung der Kohlemine bei Doman. 1848–49 unterstützte Z. als Dir. der Eisenwerke Reschitza die Revolution. 1849–50 in Festungshaft in Olmütz, fungierte er 1851–60 als Leiter des Braunkohlebergwerks in Annatal bei Gran. Ab 1860 wohnte Z. in Pest, wirkte als Ing. und trat in den Folgejahren landesweit mit der Bohrung von artes. Brunnen in Erscheinung. Des Weiteren führte er 1871 Bohrungen bei Petroschen durch und erschloss so das Kohlebecken des Schiltals. Z. spielte eine bedeutende Rolle im Bereich der geotherm. Forschungen in Ungarn und veröff. zahlreiche Publ. u. a. über den Kohlebergbau („Bányatan kiváló tekintettel a kőszénbányászatra“, 1865) sowie über artes. Brunnen („Tapasztalataim az artézi szökőkutak fúrása körül“, in: Értekezések a Természettudományok Köréből 2, 1871; „Emlékirat az Alföldön fúrandó artézi kút tárgyában“, in: Földtani Közlöny 3, 1873; „A városligeti artézi kút Budapesten“, 1878). Ab 1875 fungierte Z. als RT-Abg. der Liberalen Partei, ab 1877 als Präs. der Pester Kohlenberg- und Ziegelfabriks-Ges. Z. war u. a. ab 1868 k. M. der MTA und ab 1883 Vizepräs. der Ungarländ. Geolog. Ges. 1868 erhielt er das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens.