Zukal, Hugo (1845–1900), Botaniker und Lehrer

Zukal Hugo, Botaniker und Lehrer. Geb. Troppau, Schlesien (Opava, CZ), 18. 8. 1845; gest. Wien, 15. 2. 1900; röm.-kath. Sohn des Lotto-Kollektanten Vinzenz Z. (gest. Troppau, 1. 4. 1870) und der Rosalia Z., geb. Zeltz; ab 1887 verheiratet mit Karoline Z., geb. Tobiaschek (geb. Gaya, Mähren / Kyjov, CZ, 30. 10. 1853). – Nach Besuch der Gymn. in Troppau und Teschen kam Z. 1859 nach Wien, um hier seine Ausbildung fortzusetzen. Er brach jedoch den Schulbesuch ohne Matura ab und widmete sich privaten botan., v. a. bryolog. und lichenolog. Stud. Als ao. Hörer besuchte er botan. Vorlesungen an der Univ. Wien. 1864 als Kadett in die Armee eingetreten, machte er den Dt.-Dän. Krieg mit und kämpfte 1866 als Lt. während des Preuß.-Österr. Kriegs im 14. IR. 1870 als Kadett-Off.stellv. in die Res. des 4. IR versetzt, schied Z. 1872 aus dem Militärdienst aus und besuchte i. d. F. das Lehrerseminar in Trautenau. 1876 zum Bürgerschullehrer in Freudenthal und 1882 zum Fachlehrer an einer Mädchenschule in Wien-Leopoldstadt ernannt, wechselte er 1887 als Übungslehrer für Mathematik und Naturgeschichte an die Lehrerinnenbildungsanstalt in Wien. 1898 wurde Z. zum ao. Prof. der Phytopathol. für Forstwirte an die BOKU berufen. Seine erste wiss. Arbeit „Ueber Buxbaumia“ behandelte die Koboldmoose und erschien schon 1863 (in: Verhh. der k.-kgl. zoolog.-botan. Ges. in Wien 13). Darin wird Z.s überaus objektives, stets auf eigener Anschauung basierendes Wiss.verständnis bereits deutl. Später betrieb er autodidakt. mykolog. und lichenolog. Stud., die ihn bald zu einem international anerkannten Fachmann machten. Unter diesen Arbeiten sind „Flechtenstudien“ (in: Denkschriften Wien, math.-nat. Kl. 48, 1884), „Entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen aus dem Gebiete der Ascomyceten“ (in: Sbb. Wien, math.-nat. Kl. 98, 1889) und „Morphologische und biologische Untersuchungen über die Flechten“ (3 Tle., ebd. 104–105, 1895–96) als bes. bedeutend hervorzuheben. Z. war u. a. ab 1863 Mitgl. der Zoolog.-Botan. Ges. in Wien. Nach ihm wurden 1891 zwei Gattungen der Schlauchpilze Zukalia und Zukalina sowie u. a. 1896 ein Schlauchpilz Gloeopeziza zukalii benannt.

Weitere W.: s. Wilhelm; de Toni.
L.: Neues Wr. Journal, 17. 2., 26. 6. 1900; Biograph. Jb. 6, 1904, S. 467f.; Stafleu; Österr. botan. Z. 48, 1898, S. 367, 50, 1900, S. 108; K. Wilhelm, in: Berr. der dt. botan. Ges. 18, 1900, S. (171)ff. (m. B. u. W.); G. B. de Toni, in: La nuova Notarisia 11, 1900, S. 54f. (m. W.); Botanik und Zool. in Österr. ... 1850 bis 1900, 1901, s. Reg. (m. B.); R. Steinbach, Österr. Botaniker des 19. Jh., die nicht an Hochschulen wirkten, phil. Diss. Wien, 1959, S. 198ff.; J. H. Barnhart, Biographical notes upon botanists 3, 1965; Th. Gerber, Persönlichkeiten aus Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und Veterinärmed. 2, 2004; Pfarre Maria Treu, Pfarre Weinhaus, beide Wien.
(M. Svojtka)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 73, 2022), S. 597f.
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