Zwickl Louis (Alois), Photograph. Geb. Kirchberg (Kirchberg an der Pielach, NÖ), 8. 4. 1859; gest. Wien, 21. 2. 1906; röm.-kath. Sohn des Müllermeisters Josef Z. und der Anna Z., geb. Hochreiner; ab 1887 verheiratet mit Aloisia Z., geb. Zambula (geb. Feldkirchen, Ktn., 3. 11. 1865). – Z. arbeitete in der ersten Hälfte der 1880er-Jahre als Operateur im Photo-Atelier Fernande von August Leutner in Wien und eröffnete 1886 ein eigenes Atelier in der Kärntnerstraße (Wien 1), zu dessen Kunden Mitgl. der gehobenen Ges. (Mitgl. des Wr. Gmd.ratspräsidiums, 1896) und des Kaiserhauses (Erzhgn. Maria Immaculata) zählten. Neben seiner photograph. Tätigkeit arbeitete er an photochem. und -techn. Verbesserungen. So veröff. er 1884 gem. mit →Charles Scolik in der „Photographischen Correspondenz“ einen Artikel über „Vergleichende Versuche mit verschiedenen Entwicklern“ bzw. über „Die Haltbarkeit einiger empfohlener Entwickler“. Weiters legte Z., der ab ca. Mitte der 1890er-Jahre nach dem Lippmann’schen Verfahren in Farbe photographierte, in der Plenarversmlg. der Photograph. Ges. im Februar 1895 eine von ihm entworfene und von J. Wanaus & Co. angefertigte Kassette vor, die er für die Farbphotographie benützte und welche im Gegensatz zu den bisher übl., oft 3 kg schweren Kassetten bei gleicher Plattendimension nur 650 g schwer war. 1898 übersiedelte er in ein Atelier am Kohlmarkt, dessen Ausstattung im selben Jahr in der „Wiener Montags-Post“ eine ausführl. Beschreibung fand. Neben konventionellen Porträts von Einzelpersonen dokumentierte Z. in den 1890er-Jahren etwa auch photograph. den Bau des Wr. Abwasserkanals und beteiligte sich 1899 mit photograph. illustrierten Postkarten an einer Ausst. in Genf. Nach seinem Tod führte die Witwe Alosia Z. den Betrieb weiter. Z. war ab 1882 Mitgl. (1895–97 Vorstandsmitgl.) der Photograph. Ges., 1904 erhielt er die Silberne Medaille bei der Internationalen Ausst. Die Kinderwelt in St. Petersburg.