Schön von Liebingen, Robert (1829-1900), Jurist

Schön von Liebingen Robert, Jurist. Geb. Hohenstadt, Mähren (Zábřeh, Tschechien), 10. 6. 1829; gest. Wien, 1. 4. 1900. Sohn des 1860 nob. Josef S. v. L. (geb. Dt. Liebau, Mähren/Libina, Tschechien, 8. 11. 1797; gest. Brünn, Mähren/Brno, Tschechien, 29. 10. 1877), der nach Absolv. des Jusstud. an der Univ. Olmütz (Olomouc), 1823, in verschiedenen Verwaltungsämtern (u. a. 1834 Mag.Rat in Znaim/Znojmo, ab 1842 in Olmütz), ab 1850 als LGR in Littau (Litovel), ab 1853 in Ödenburg (Sopron) – ab 1854 OLGR – mehrfach belobigt tätig war, und der Wilhelmine, Tochter des mähr.-schles. Landesadvokaten Ignaz Höchsmann (Heirat 1825), Vater des Ludwig S. v. L. (s. u.). S. stud. an der Univ. Olmütz Jus, 1853 Dr. jur., und begann im selben Jahr seine Laufbahn als Konzeptspraktikant bei der mähr.-schles. Finanzlandesdion. in Brünn. 1854 Praktikant bei der Statthalterei-Abt. in Ödenburg, wurde er 1855 Stuhlrichteramts-Aktuar in Eisenstadt/Kis-Márton (Eisenstadt, Bgld.).1857 legte er in Ödenburg die Richteramtsprüfung ab und avancierte im Gerichtsdienst: 1858 Stuhlrichteramts-Adjunkt in Oberwart/Felsőör (Oberwart, Bgld.), 1863 Gerichtsadjunkt beim Landesgericht in Brünn, 1866 Staatsanwaltssubstitut in Znaim, 1868 in Brünn. 1870 LGR in Brünn, wurde S. 1878 Rat des mähr.-schles. Oberlandesgerichts. Schon ab 1888 als Aushilfsreferent beim Obersten Gerichts- und Kassationshof in Wien tätig, wurde er an diesem HR und trat als Senatspräs. i. R. Seine Tochter Marie (geb. Brünn, 10. 5. 1869) heiratete 1892 den FZM und Neugründer der österr. Gendarmerie, Heinrich Giesl Frh. v. Gieslingen (s. u. Wladimir G. v. G.). Auch sein Sohn Ludwig S. v. L. (1929 Namensänderung in S.-L.) (geb. Brünn, 27. 2. 1872; gest. Wien, 13. 2. 1943) war im Gerichtsdienst tätig. Er stud. 1891–95 an der Univ. Wien Jus, 1895 Absolutorium. Im selben Jahr Praktikant am Landesgericht für Strafsachen in Wien, legte er 1897 die Richteramtsprüfung ab und wurde nach verschiedenen Verwendungen an Gerichten in Wien und Mödling 1913 LGR, 1919 OLGR in Wien. 1921 Tit. HR, 1923 Gerichtsvorsteher des Bez.Gerichts Wien VIII. 1924 Senatsvorsitzender beim Landesgericht für Zivilrechtssachen, trat er 1937 i. R.

L.: Wr. Ztg., 2. 4. 1900 (Abendausg.); Jurist. Bll. 29, 1900, S. 171; H. Heller, Mährens Männer der Gegenwart 2, 1888; UA Olomouc, Tschechien. – Josef S. v. L.: Tagesbote aus Mähren und Schlesien, 31. 10. 1877; Genealog. Taschenbuch der adeligen Häuser 19, 1894; Genealog. Taschenbuch der adeligen Häuser Österr. 2, 1906/07; AVA Wien. – Ludwig S. v. L.: AVA, AdR, beide Wien.
(H. Reitterer – A. Stöckelle)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 51, 1995), S. 39f.
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