Heeg, Moriz (1848–1902), Botaniker und Beamter

Heeg Moriz, Botaniker und Beamter. Geb. Wien, 7. 3. 1848; gest. ebd., 27. 3. 1902; röm.-kath. Sohn des Landesgerichtsrats Johann Heeg (geb. Sternberg, Mähren / Šternberk, CZ, 5. 4. 1796; gest. Wien, 4. 4. 1870) und der Maria Heeg, geb. Petri; ab 1881 verheiratet mit Emilie Heeg, geb. Petri (geb. Wien, 9. 11. 1853; gest. ebd., 5. 5. 1888). – Über H.s Schulbildung ist nichts bekannt. 1869 trat er als Beamter in den neu gegründeten Wiener Bankverein ein und übte diesen Brotberuf bis zu seinem Tod aus. Als Privatgelehrter bildete sich H. zu einem anerkannten Bryologen aus. Sein besonderes Interesse galt dabei den Lebermoosen und ihren Vorkommen in Österreich. In seiner ersten Publikation „Niederösterreichische Lebermoose“ (in: Verhandlungen der k. k. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 41, 1891) ergänzte er den bisherigen Kenntnisstand um Fundmeldungen für rund 30 Arten nach eigenen Beobachtungen und berichtigte einige Fehlbestimmungen. Mit „Hepaticarum species novae“ (in: Revue bryologique 20, 1893) erfolgte die Neubeschreibung zweier Lebermoose aus der Steiermark, 1894 legte er schließlich mit „Die Lebermoose Niederösterreichs“ (in: Verhandlungen der k. k. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 43) eine Revision der gesamten damals im Untersuchungsgebiet bekannten 127 Arten vor und gab einen kurzen Rückblick über die Erforschungsgeschichte der Gruppe. Ebenfalls 1894 bearbeitete H., gemeinsam mit →Siegfried Stockmayer und →Karl Schiedermayr, die „Nachträge zur systematischen Aufzählung der im Erzherzogthume Oesterreich ob der Enns bisher beobachteten samenlosen Pflanzen (Kryptogamen)“. An den von der botanischen Abteilung des Naturhistorischen Hofmuseums laufend herausgegebenen „Kryptogamae exsiccatae“ beteiligte er sich als Sammler und Bearbeiter. Ab 1882 war H. Mitglied der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien.

Weitere W.: Mittheilungen über einige Arten der Gattung Riccia, in: Botaniska notiser, 1898.
L.: I. Dörfler, Botaniker-Adressbuch, 1896, S. 113, 2. Aufl. 1902, S. 153; Botanik und Zoologie in Österreich in den Jahren 1850 bis 1900, 1901, s. Reg.; Österreichische botanische Zeitschrift 52, 1902, S. 171; Verhandlungen der k. k. Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 52, 1902, S. 214; J. H. Barnhart, Biographical notes upon botanists 2, 1965; J.-P. Frahm – J. Eggers, Lexikon deutschsprachiger Bryologen, 2001; Pfarre Lichtental, Pfarre Rossau, Pfarre St. Josef, alle Wien.
(M. Svojtka)   
Zuletzt aktualisiert: 27.11.2017  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 6 (27.11.2017)