Benseler, Friedrich (1832–1896), Gärtner

Benseler Friedrich, Gärtner. Geb. Münster, Westfalen (D), 6. 12. 1832; gest. Wien, 7. 10. 1896; röm.-kath. Sohn des Tischlermeisters Bernhard Benseler und der Gertrud Benseler, geb. Abel; ab 1864 verheiratet mit Karoline Benseler, geb. Klein (geb. Wien, 17. 3. 1845; gest. ebd., 11. 5. 1930). – B. begann 1848 eine Lehre im botanischen Garten der Universität Münster unter der Leitung des Gärtners Bernhard Revermann und ging nach beendeter Lehrzeit im Februar 1852 nach Wien. Von März 1852 bis Mai 1853 zunächst unter →Franz de Paula Antoine d. J. im Hofburggarten beschäftigt, musste B. zum Militärdienst in seine Heimat zurückkehren und unternahm im Anschluss daran eine Studienreise zu botanischen Gärten in Holland, Belgien und der Schweiz. Ab 1854 am botanischen Garten in Schönbrunn unter →Heinrich Wilhelm Schott angestellt, wechselte er 1856 als Gärtnergehilfe an den botanischen Garten der Universität Wien, dem Joseph Dieffenbach als Obergärtner vorstand. Nach der Pensionierung Dieffenbachs 1862 zunächst als provisorischer Obergärtner tätig, erhielt B. 1864 die systemisierte Obergärtner-Stelle definitiv und wurde 1876 zum Garteninspektor befördert. B. verfasste einige kleine botanische und landschaftsgärtnerische Aufsätze, wie beispielsweise „Ueber die Wichtigkeit der Acclimatisationsgärten“ (in: Gartenfreund 8, 1875), „Ueber den Einfluss der Insecten, des Bodens, des Klimas und der Samen auf die Entstehung von Varietäten“ (in: Wiener illustrirte Garten-Zeitung 5, 1880) und „Communalgärten, Parkanlagen, Alleen in und um Paris“ (ebd. 8, 1883). B. besaß ein besonderes Talent für die Kultur von diversen Kalt- und Warmhauspflanzen, wofür ihm zahlreiche Ehrungen zuteil wurden, wie beispielsweise die Silbermedaille I. Klasse bei der Sommerausstellung der Wiener Gartenbau-Gesellschaft 1865, der Kaiserpreis im Rahmen der Frühjahrs-Blumenausstellung der Gartenbau-Gesellschaft 1872 sowie die Verdienst- und Mitarbeitermedaille der Wiener Weltausstellung 1873. Er war u. a. ab 1888 Mitglied der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien.

L.: WZ, 30. 3. 1864; Österreichische botanische Zeitschrift 26, 1876, S. 172, 46, 1896, S. 411; H. Rettig, in: Möller’s Deutsche Gärtner-Zeitung 11, 1896, S. 443f. (mit Bild); Bienen-Vater 28, 1896, S. 184; Wiener illustrirte Garten-Zeitung 21, 1896, S. 421; Pharmaceutische Post 29, 1896, S. 462; I. Dörfler, Botaniker-Adressbuch, 1896, S. 110; J. H. Barnhart, Biographical notes upon botanists 1, 1965; Pfarre Maria Treu, Pfarre St. Karl Borromaeus, UA, alle Wien.
(M. Svojtka)   
Zuletzt aktualisiert: 15.12.2020  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 9 (15.12.2020)