Vidmar Constantin (Johann) OSB, Theologe, Fachschriftsteller und Seelsorger. Geb. Log, Krain (Log nad Škofjo Loko, SLO), 13. 4. 1851; gest. Gaweinstal (Niederösterreich), 6. 4. 1937; röm.-kath. Legitimierter Sohn des Keuschlers und Schneiders Johann Vidmar und der Hüblerstochter Gertrud Vidmar, geb. Demšar. – V. besuchte zunächst das Gymnasium in Triest, dann das Wiener Schottengymnasium. 1869 trat er in das Schottenstift ein und studierte 1870–74 Theologie sowie 1874–75 Philosophie an der Universität Wien. Nach feierlicher Profess 1873 und Priesterweihe 1874 war er Kooperator in Gumpendorf (1874–77), Eggendorf im Thale (1877–81) und St. Ulrich (1881–88). In dieser Zeit verfasste er mehrere homiletische und apologetische Schriften und besorgte zudem eine Neuausgabe der Predigten →Adrian Gretschs (4 Bde., 1880). 1886 wurde V. an der Universität Tübingen zum Dr. theol. promoviert (Nostrifizierung 1891 an der Salzburger theologischen Fakultät), danach unterrichtete er 1888–1900 als Religionsprofessor an der Lehrerbildungsanstalt in Krems. Ob ihrer klaren, präzisen und übersichtlichen Darstellungen gelobt wurden seine für die Prüfungsvorbereitung und Seelsorgepraxis konzipierten kirchenrechtlichen und dogmatischen Handbücher („Introductio in Corpus juris utriusque“, 1886; „Compendium repetitorium theologiae dogmaticae“, 1893, 4. Aufl. 1925; „Compendium repetitorium juris ecclesiastici“, 1894, 4. Aufl. 1927) sowie seine „Methodik des katholischen Religionsunterrichtes an allgemeinen Volks- und Bürgerschulen“ (1895, 2. Aufl 1903). Ebenso fanden seine Neubearbeitungen von →Matthias Robitschs „Geschichte der christlichen Kirche“ (4. Aufl., 2 Bde., 1889–91) und Johannes Jehlys „Katechismus der katholischen Theologie“ („Theologisches Repetitorium zunächst als Vorbereitung auf den Pfarrkonkurs“, 1905) Beachtung. Nach Ausscheiden aus dem Schuldienst wirkte V. als Pfarrer in Martinsdorf (1901–09) sowie Gaunersdorf (1909–34, auf seine Initiative hin 1917 in Gaweinstal umbenannt) und wandte sich wieder verstärkt der Homiletik zu. 1906–36 fungierte er als Chefredakteur der Predigerzeitschrift „Haec loquere et exhortare“, als welcher er auch zwei Predigtsammlungen herausgab („Kriegspredigten! Ansprachen und Betrachtungen aus den Tagen des Weltkrieges 1914/15“, 6 Bde., 1915–16; „Grab- und Trauerreden“, 1917). Gegen Ende seines Lebens widmete sich V. dem Werk des heiligen Benedikt („St. Benedikt, der Vater des abendländischen Mönchtums. Nach den von Papst Gregor d. Gr. gesammelten Berichten“, 1927; „Die Regel des heiligen Benedikt. Mit 3 Kapiteln über die Wirksamkeit seines Ordens“, 1927, 2. Aufl. 1933; „St. Benedikts Leben und die kulturelle Tätigkeit seines Ordens“, 1933). V. erhielt 1911 das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone. 1928 zum Studienrat sowie 1931 zum erzbischöflichen geistlichen Rat ernannt, wurde er 1931 zudem mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.