Vorbuchner, Johann Paul (1782–1853), Botaniker und Priester

Vorbuchner Johann Paul, Botaniker und Priester. Geb. Ried (Ried im Innkreis, Oberösterreich), 26. 6. 1782; gest. Niederneukirchen (Oberösterreich), 18. 12. 1853; röm.-kath. Sohn des Kupferschmieds Mathias Vorbuchner und der Anna Vorbuchner, geb. Stöber. – V. besuchte das Gymnasium in Linz, absolvierte dort den zweijährigen philosophischen Lehrgang und studierte Theologie. 1805 zum Weltpriester geweiht, wirkte er zunächst als Hilfspriester in Schörfling am Attersee, ab 1807 in Zell an der Pram. 1810 dort zum Provisor ernannt, wechselte er 1811 nach St. Georgen im Attergau. 1818–25 Hofkaplan unter →Sigismund Graf von Hohenwart und ab 1825 Pfarrer von Niederneukirchen, erfolgte 1820 die Ernennung zum geistlichen Rat, 1825 zum Konsistorialrat und 1840 zum Dechanten. Ab 1832 wirkte V. zudem als Schuldistrikts-Aufseher des Dekanats Enns und war als bischöflicher Kommissär für das Gymnasium in Kremsmünster zuständig. Bis 1825 beschäftigte sich V. daneben mit Botanik. Er gilt als der erste Botaniker, der nachweislich in Oberösterreich Kryptogamen (Farne, Laub- und Lebermoose sowie einige Flechten) sammelte. Viele seiner Herbarbelege gingen an das Stiftsherbar St. Florian (Herbarium Florianense). V. stand mit zahlreichen zeitgenössischen Botanikern wie Hohenwart und Josef Mo(h)r zu Sunnegg und Morberg in Kontakt, verfasste jedoch selbst keine wissenschaftlichen Aufsätze.

L.: J. S. Poetsch – K. B. Schiedermayr, Systematische Aufzählung der im Erzherzogthume Oesterreich ob der Enns bisher beobachteten samenlosen Pflanzen (Kryptogamen), 1872, S. VII; W. Dannerbauer, Chronologisches Necrologium der seit 1785 in der Diöcese Linz verstorbenen geistlichen Personen, 1887, S. 129; F. Grims, in: Beiträge zur Naturkunde Oberösterreichs 10, 2001, S. 477ff., bes. 479; Pfarre Niederneukirchen, Pfarre Ried im Innkreis, beide Oberösterreich.
(M. Svojtka)   
Zuletzt aktualisiert: 14.12.2018  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 7 (14.12.2018)