Wieden, Ludwig (1869–1947), Maler

Wieden Ludwig, Maler. Geb. Blumenbach, Mähren (Květná, CZ), 10. 11. 1869; gest. Gmunden (Oberösterreich), 20. 8. 1947; röm.-kath. Sohn des Buchhalters in der Blumenbacher Glasfabrik Eduard Wieden und von Sophia Wieden; ab 1910 verheiratet mit der Malerin Grete Wieden-Veit, geb. Veit (geb. Wien, 21. 10. 1879; gest. ebd., 12. 4. 1959), die in Wien an der Malschule Strehblow und in München ihre Ausbildung erhielt, Landschaften, Stillleben, Plakate sowie Karikaturen schuf und Mitglied der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs war. – W. kam 1885 nach Wien, wo er 1894–97 die Graphische Lehr- und Versuchs-Anstalt bei →Joseph Eugen Hörwarter besuchte. 1897–99 studierte er an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei →Siegmund L’Allemand, →Christian Griepenkerl und →August Eisenmenger sowie 1903–05 an der Münchner Akademie der Bildenden Künste bei Ludwig von Herterich. Während des 1. Weltkriegs war er als Maler im Kriegspressequartier eingesetzt. In den Folgejahren erhielt er vorrangig Porträtaufträge aus der gehobenen Wiener Gesellschaft. Besonders erwähnenswert sind seine Politikerporträts (z. B. von →Michael Hainisch, →Karl Seitz, →Jakob Reumann, →Otto Glöckel, →Moritz Graf Vetter von der Lilie) sowie Bildnisse von Personen aus Kunst und Kultur (→Wilhelm Exner, →Edmund von Hellmer, →Wilhelm Kienzl, →Ernst Tautenhayn). Zur Weiterbildung unternahm er Reisen nach Ungarn, in die Schweiz (1921, 1925) und Norwegen (1928). W., ab 1933 tit. Professor, war Mitglied der Künstlergruppe Jungbund, 1906–39 der Wiener Secession, ab 1939 der Gesellschaft bildender Künstler Wiens (Künstlerhaus) sowie 1940–45 Vorstandsmitglied der Wirtschaftsgenossenschaft bildender Künstler und Mitglied der Vereinigung deutscher bildender Künstler Mährens und Schlesiens (Vorstandstellvertreter). Seine Arbeiten präsentierte er auf Ausstellungen in Barcelona, Berlin, Bern, Budapest und Wien. Werke von ihm finden sich u. a. im Wien Museum, in der Städtischen Galerie Nürnberg und der Moravská galerie v Brně (Brno).

Weitere W.: s. Thieme–Becker.
L.: WZ, 13. 9. 1947; Fuchs, 19. Jh.; Jb. der Wr. Ges.; Thieme–Becker (mit W.); Toman; Vollmer; H. E. Braum, in: Österreichische Kunst 1, 1930, H. 4, S. 20ff.; Die Wiener Secession, 1986, s. Reg.; Kunst des 20. Jahrhunderts 4, bearb. M. Pappernigg, 2001; W. Aichelburg, Das Wiener Künstlerhaus 1861–2001, 1, 2003, s. Reg.; W. Aichelburg, 150 Jahre Künstlerhaus Wien 1861–2011 (online, Zugriff 24. 1. 2020); Website Parlament der Republik Österreich (Zugriff 24. 1. 2020); ABK, Wien; Pfarre Strání, CZ; ABK, München, D.
(Ch. Gruber)   
Zuletzt aktualisiert: 20.12.2021  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 10 (20.12.2021)